Plüschige Mutmacher für kleine Patient*innen
(umg) Eine große Gruppe an Kuscheltieren ist in der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) angekommen: 90 Plüsch-Pinguine und -Giraffen haben das UniversitätsKrebszentrum und die Kinderherzklinik der UMG gespendet bekommen. Die Kuscheltiere sollen herz- und krebskranken Kindern, die an der UMG behandelt werden, als treue Begleiter Mut machen und dabei helfen, den oftmals schweren Krankenhausaufenthalt gut zu überstehen. Übergeben haben die Spende Sarah Schott und Pascal L'Hermitte. Sie hatten über den Onlineshop „Pinguinkuh“ zu einer Patenschaftsaktion aufgerufen. Über die Patenschaften werden die Kuscheltiere für die chronisch kranken Kinder in den Kliniken finanziert. Die Spendenübergabe fand im Elternhaus der Elternhilfe für das krebskranke Kind Göttingen e.V. statt. Prof. Dr. Thomas Paul, Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Intensivmedizin und Neonatologie, Ingrid Kühnle, Oberärztin der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Prof. Dr. Christiane Lex, Leiterin der Pädiatrischen Pneumologie der Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Intensivmedizin und Neonatologie, sowie Dagmar Hildebrandt-Linne, Geschäftsführung Elternhilfe für das krebskranke Kind Göttingen e.V., nahmen die Spende für die Kinder entgegen. Herzkind Jonas (8 Jahre) durfte sich gleich eine Giraffe aussuchen. Giraffen sind seine Lieblingstiere.
Ihre Spenden-Tour führte Sarah Schott, Pascal L'Hermitte und Hanna Herzog zu 16 Kliniken in ganz Deutschland. Gestartet sind sie in ihrer Heimatstadt Koblenz. Halt auf ihrer Tour machten sie unter anderem in Düsseldorf, Hamburg, Hannover und auch in Göttingen. Die UMG bildete den Abschluss ihrer Spendentour, bevor es über Kassel zurück nach Koblenz ging. In nur acht Tagen legten sie 2.077 Kilometer zurück und verteilten mit Hilfe von 900 Patenschaften insgesamt 2.355 Kuscheltiere an die Kliniken.
„Wir danken dem Team um Sarah Schott für die großzügige Spende. Ich freue mich sehr, dass unsere Spieltherapeutin Maja Steinsiek bei ihrer Arbeit auf den kinderkardiologischen Stationen weitere kleine Helfer zur Seite hat, die Abwechslung in den Klinikalltag bringen und unseren Herzkindern ein Lächeln in das Gesicht zaubern“, sagt Prof. Dr. Thomas Paul, Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Intensivmedizin und Neonatologie der UMG.
„Unsere Patient*innen auf der Kinderkrebsstation werden sich über die Kuschel-Pinguine sehr freuen. Die Kinder verbringen oft mehrere Wochen auf unserer Station. Dazu kommen häufig mehrere Untersuchungen, die vor allem für sehr junge Patient*innen emotional und belastend sein können. Für solche Situationen kann eine kleine Ablenkung genau das Richtige sein“, sagt Ingrid Kühnle, Oberärztin der Abteilung Pädiatrische Hämatologie und Onkologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der UMG..
„Der Klinikalltag ist gerade für Kinder eine große Herausforderung. Vor allem, wenn es sich beim Grund für den Klinikaufenthalt nicht nur um einen Infekt, sondern um eine schwere chronische Erkrankung oder eine OP handelt. Ungewohnte Herausforderungen, Untersuchungen, viele fremde Menschen, all das prasselt auf einen ein. In genau diesen Momenten sollen die Seelentröster-Giraffen Gerda, die Motivationspinguine Philipp und die Krebsfresser-Pinguine den Kindern ein treuer Begleiter sein, die sie in dieser schweren Zeit unterstützen und neuen Mut machen“, sagt Sarah Schott.
Pinguine fressen Krebstiere: Kuscheltieraktion soll anderen Patient*innen helfen
Sarah Schott kennt den Klinikalltag aus wiederkehrenden Untersuchungen, OPs und wochenlangen Krankenhausaufenthalten genau. Die 25-Jährige hat Mukoviszidose und lebt mit der Erkrankung seit ihrer Kindheit. Mukoviszidose ist eine angeborene Stoffwechselerkrankung, bei der zäher Schleim lebenswichtige Organe verstopft. Als sich ihr Zustand imJahr 2018 verschlechtert, kommt sie auf die Warteliste für ein Spenderorgan. Nach zehn Monaten erhält sie eine neue Lunge und kann das Leben in vollen Zügen genießen. Dann folgt jedoch die nächste schwere Diagnose: Anfang des Jahres 2020 wird bei ihr eine spezielle Form des Lymphdrüsenkrebses festgestellt. Auch diese Erkrankung übersteht Sarah Schott. Zurzeit geht es ihr gut. „Im Moment bin ich krebsfrei. Wenn es so bleibt, bin ich zufrieden“, sagt Sarah Schott.
Die Idee zur Gründung des Onlineshops, über den die Kuscheltiere hergestellt und verkauft werden, kam Sarah Schott zusammen mit Hanna Herzog. Diese hatte ihr wegen ihrer Vorliebe für Pinguine zu der ersten Chemotherapie ein selbstgemachtes T-Shirt mit dem Spruch ‚Pinguine fressen Krebstiere‘ geschenkt. Daraufhin gab es eine große Resonanz. Seitdem betreiben die beiden Freundinnen den Shop, der Grundlage für die Patenschaftsaktion ist. Alle Informationen zum Projekt gibt es unter: https://www.pinguinkuh-shop.de/.
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